Bericht vom 27.Januar
2012
Holocaust-Gedenktag
Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland ein Tag des Gedenkens an
die Opfer des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 befreiten
Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des
Vernichtungslagers
Auschwitz-Birkenau, das symbolhaft für den Völkermord
und die
Millionen Opfer des Nazi-Regimes steht.
Wie in vielen anderen Orten Deutschlands, so gab es auch in Leimen
Bürger, die durch ihren Dienst als Wachpersonal bei den
Konzentrationslagern unmittelbar Teil der grausamen
Tötungsmaschinerie der Nazis waren. Wie in vielen anderen
Orten
Deutschlands, so gab es auch in Leimen Juden, die vor allen Augen aus
Leimen in Vernichtungslager deportiert wurden.
Dies ist ein dunkles Kapitel der Leimener Ortsgeschichte, das wahrhaft
noch im Dunkeln liegt. Umso bedeutsamer ist es, dass drei inzwischen
ehemalige Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule St.Ilgen
mit
ihrer Beteiligung am Ökumenischen Jugendprojekt Mahnmal seit
Dezember 2009 dazu beitragen, dass diese schrecklichen Ereignisse nicht
vergessen werden. Zuletzt erinnerten sie in einem Gedenkgottesdienst
der verschleppten Leimener Juden.
Das offizielle Informationsplakat zum Jugendprojekt Mahnmal
enthält ein Bild des Gedenksteines, den die drei Jugendlichen
mit
Hilfe von Steinmetz Udo Baumgärtner bearbeitet haben. Der
Gedenkstein steht seit Oktober 2010 auf der zentralen
Gedenkstätte
in Neckarzimmern.
Der zweite identische Stein ist auch fast fertig, es fehlt nur noch die
Anbringung der Flammenskulptur auf der Oberseite und die Gravur der
Steininschrift mit dem Symbol einer gebrochenen Weinrebe auf der
Rückseite des Steins. Der Gedenkstein soll dann in Leimen
aufgestellt werden.
Der diesjährige Holocaust-Gedenktag steht leider im Zeichen
aktueller Meldungen rechtsradikaler Terrormorde in Deutschland und
einer aktuellen Studie, dass 20 Prozent der deutschen
Bevölkerung
antisemitische Einstellungen haben. Dies zeigt, wie wichtig das
Engagement der drei Schülerinnen ist. Sie erinnern mit dem
Jugendprojekt Mahnmal an die jüdischen Opfer in Leimen und
setzen
damit ein Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenhass.
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